Wohlbefinden
beim Hörer auslösen

Die Songs von Care Companys Debüt-Album
funktionieren auch problemlos unplugged

Care Company


Für ein Debütalbum hört sich „In The Flow“ recht professionell produziert an. Der Grund dafür ist nachzuvollziehen, wenn man sich die Personen betrachtet, die hinter der Care Company stehen. Ein Bandname, der verpflichtet.

Initiator der Care Company war der Wolfsheim-Instrumentalist Markus Reinhardt. Zusammen mit José Alvarez-Brill (unter anderem Produzent von Wolfsheim und De/Vision) bilden die beiden ein Produzenten-Duo, das für die Komposition und die technische Umsetzung der Songs zuständig ist. Das Gesicht, Texter und Gitarrist der Band ist das ehemalige Cassandra Complex Mitglied und erprobter Straßenmusiker Carsten Klatte. Zusammen bilden die Drei nicht nur ein spontan einberufenes Projekt, sondern sie haben sich professionell in einem Zeitraum von drei Jahren als Band zusammengefunden und ein ausgereiftes, erwachsenes Pop-Album abgeliefert.
Beeinflußt durch die Wave-Musik der Achtziger und einem modernen Sound der Neuzeit haben sie mit „In The Flow“ eine Alternative zur künstlerisch begrenzten Chartmusik auf den Markt geworfen. Das Trio benutzt zur Komposition zum Großteil elektronische Musikinstrumente, aber auch Akustikgitarren wurden in die Stücke eingearbeitet. Die Synthese zwischen elektronischen und handgemachten Klängen bietet der Care Company vielfältige Experimentierfelder, wo aber immer der eigentliche Song im Vordergrund steht. Der Großteil der Stücke würde auch problemlos unplugged funktionieren.
In Carsten Klatte schlummerte zudem ein verkannter Vokalist mit einem Hang zur Melancholie. Sein einschmeichelnder Gesang erinnert in manchen Phasen an David Bowie oder Peter Murphy.
Die Care Company wollen getreu dem Werbeslogan von Ellen Bétrix Wohlbefinden beim Hörer auslösen. Im Gegensatz zur Werbung wird hier allerdings gehalten, was versprochen wird. Die Piloten Reinhardt, Alvarez-Brill und Klatte bitten sich anzuschnallen, die Scheibe in den CD-Player zu schieben und mit ihnen zusammen abzuheben in ein entspannendes, melancholisches Musikerlebnis.



(Maik Heinsohn 09/2001)

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